14.03.2025
Autor: Ben Conrady und Daniel Hannemann
Frozen Shoulder: Symptome, Diagnostik und Behandlung

In aller Kürze:
Die Frozen Shoulder (Schultersteife) ist eine schmerzhafte Erkrankung des Schultergelenks, die durch Verklebungen in der Gelenkkapsel und einer Entzündung zu einer starken Bewegungseinschränkung führt
Sie entwickelt sich meist schleichend und verläuft in drei Phasen über 6 Monate bis 3 Jahre, wobei die Schmerzen nachlassen, die Steifheit jedoch bestehen bleibt.
Besonders betroffen sind Menschen zwischen 40 und 60 Jahren, wobei Diabetes mellitus und Schilddrüsenerkrankungen das Risiko erhöhen.
Die Diagnose der Frozen Shoulder erfolgt durch eine ärztliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie MRT, um andere Schultererkrankungen auszuschließen.
Die Behandlung der Frozen Shoulder umfasst meist eine konservative Therapie mit Physiotherapie, Schmerzmitteln und gezielten Übungen; in schweren Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich sein.
Erfahre im Artikel mehr über Ursachen, Symptome und effektive Therapieansätze, um deine Schulterbeweglichkeit zurückzugewinnen und den Heilungsprozess zu beschleunigen!
Was ist eine Frozen Shoulder?
Frozen Shoulder, auch Schultersteife oder adhäsive Kapsulitis genannt, ist eine schmerzhafte Erkrankung der Schulter, die die Beweglichkeit stark einschränkt. Dabei kommt es zu einer Entzündung und Verklebungen in der Gelenkkapsel, die zu anhaltenden Schmerzen und einer progressiven Bewegungseinschränkung führen.
Ursachen und Risikofaktoren der Schultersteife
Eine Frozen Shoulder kann entweder primär ohne erkennbare Ursache oder sekundär als Folge von Verletzungen, Operationen oder bestimmten Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen auftreten. Typische Ursachen sind:
Ursachen Primäre Schultersteife – entwickelt sich ohne erkennbare äußere Ursache.
Ursachen Sekundäre Schultersteife – entsteht nach Schulterverletzungen, Operationen oder bei Stoffwechselerkrankungen.
Schulteroperationen oder längere Ruhigstellung erhöhen das Risiko einer Frozen Shoulder.
Die Erkrankung tritt häufig zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Nach überstandener Erkrankung tritt die Schultersteife in der Regel nicht wieder am selber Gelenk auf. Allerdings ist das Risiko an der gegenüberliegenden Seite zu erkranken erhöht.
Symptome der Frozen Shoulder
Die Symptome der Frozen Shoulder entwickeln sich schleichend und verschlimmern sich über Monate hinweg. Typische Anzeichen sind:
Starke Schulterschmerzen – besonders nachts und bei Bewegungen des Schultergelenks.
Entzündung der Gelenkkapsel – verursacht eine zunehmende Bewegungseinschränkung.
Schulterbeweglichkeit nimmt ab – insbesondere die Außenrotation und das Anheben des Arms sind betroffen.
Bewegungseinschränkung des Schultergelenks – alltägliche Tätigkeiten wie das Anziehen von Kleidung oder das Greifen über Kopfhöhe werden erschwert.
Schmerzen nehmen ab, die Steifheit bleibt jedoch bestehen.
Verlauf und Phasen der Frozen Shoulder
Die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Phasen über einen Zeitraum von 6 Monaten bis 3 Jahren:

Einsteifungsphase (Freezing Stage): Zunehmende Schulterschmerzen und abnehmende Beweglichkeit.
Gefrorene Phase (Frozen Stage): Die Schmerzen nehmen ab, die Schulter bleibt jedoch steif.
Auftauphase (Thawing Stage): Die Beweglichkeit verbessert sich allmählich.
Diagnose der Frozen Shoulder
Die Diagnose der Frozen Shoulder erfolgt durch eine ärztliche Untersuchung, ergänzt durch bildgebende Verfahren wie MRT oder Ultraschall. Diese helfen, andere Schultererkrankungen, wie eine Kalkschulter, auszuschließen. Charakteristisch sind eine eingeschränkte Beweglichkeit in mehreren Richtungen sowie Verklebungen in der Gelenkkapsel.
Behandlung der Frozen Shoulder
Die Behandlung der Frozen Shoulder kann konservativ oder operativ erfolgen.
Konservative Behandlung
In den meisten Fällen wird eine konservative Therapie angewendet, um die Schmerzen zu lindern und die Bewegungseinschränkung zu reduzieren:
Physiotherapie und manuelle Therapie – zur Verbesserung der Schulterbeweglichkeit.
Medikamentöse Therapie (z. B. Diclofenac, Kortison) – zur Reduzierung von Schmerzen und Entzündungen.
Gezielte Bewegung und Übungen – um Verklebungen in der Gelenkkapsel zu lösen.
Operative Behandlung der Frozen Shoulder
In schweren Fällen, insbesondere beim Versagen der konservativen Therapie, kann eine operative Behandlung notwendig sein. Zu den häufigsten Eingriffen gehören:
Manipulation unter Narkose – Lösen der Verklebungen durch passive Bewegung.
Arthroskopische Kapselspaltung – minimalinvasiver Eingriff zur Durchtrennung der verdickten Kapselanteile.
Physiotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit
Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Rehabilitation. Sie sollte frühzeitig begonnen werden, um die Beweglichkeit der Schulter zu erhalten und Schmerzen zu lindern. In der Einsteifungsphase sind sanfte Mobilisationen sinnvoll, während in der gefrorenen Phase gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen angewendet werden. Ein individuell abgestimmtes Programm mit zwei bis drei Einheiten pro Woche unterstützt den Heilungsprozess erheblich.

Prävention der Schultersteife
Zur Prävention der Schultersteife sind regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen essenziell. Patienten mit Risikofaktoren wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen sollten besonders auf eine gute Schulterbeweglichkeit achten. Auch nach Operationen im Schulterbereich ist eine frühzeitige Mobilisation wichtig, um eine Frozen Shoulder zu vermeiden.
Fazit
Die Frozen Shoulder ist eine langwierige, aber behandelbare Erkrankung. Mit einer frühzeitigen Diagnose und einer konsequenten Physiotherapie kann die Beweglichkeit des Schultergelenks erheblich verbessert oder vollständig wiederhergestellt werden. Solltest du Symptome einer Frozen Shoulder bemerken, ist es ratsam, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
FAQ - Häufige Fragen zur Frozen Shoulder
Was kann man gegen eine Frozen Shoulder tun?
Die Behandlung einer Frozen Shoulder konzentriert sich auf die Linderung von Schmerzen und die Wiederherstellung der Beweglichkeit. Konservative Maßnahmen umfassen Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Kortikosteroid-Injektionen und Physiotherapie mit Schwerpunkt auf Dehnungsübungen.
Ist eine Frozen Shoulder das Gleiche wie eine Kalkschulter?
Nein, eine Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis) und eine Kalkschulter (Tendinosis calcarea) sind unterschiedliche Erkrankungen. Bei der Frozen Shoulder kommt es zu einer Verdickung und Schrumpfung der Gelenkkapsel, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Bei der Kalkschulter lagern sich Kalziumkristalle in den Sehnen der Rotatorenmanschette ab, was ebenfalls Schmerzen verursacht, jedoch einen anderen Behandlungsansatz erfordert.
Ist Frozen Shoulder heilbar?
Ja, die Frozen Shoulder ist selbstlimitierend und in der Regel heilbar. Der Verlauf kann sich jedoch über 6 Monate bis zu 3 Jahre erstrecken. Die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Phasen:
Initialphase (Freezing): Zunehmende Schmerzen und beginnende Bewegungseinschränkung über mehrere Monate.
Einsteifungsphase (Frozen): Abnehmende Schmerzen, aber deutliche Steifheit der Schulter, die alltägliche Aktivitäten erschwert.
Lösungsphase (Thawing): Allmähliche Verbesserung der Beweglichkeit über mehrere Monate.
Obwohl die meisten Patienten eine vollständige Genesung erreichen, können in einigen Fällen leichte Bewegungseinschränkungen zurückbleiben.
Welche Übungen helfen bei Frozen Shoulder?
Spezifische Dehnübungen können helfen, die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen. Beispiele sind:
Passive Außenrotation: Im Stehen den betroffenen Arm im 90-Grad-Winkel beugen und gegen einen Türrahmen drücken, dann den Körper langsam wegdrehen, um die Schulter zu dehnen.
Vorwärtsneigung in Rückenlage: Auf dem Rücken liegend den gesunden Arm nutzen, um den betroffenen Arm über den Kopf zu heben und eine Dehnung zu spüren.
Über-Kopf-Dehnung: Den betroffenen Arm über den Kopf ziehen und mit der anderen Hand den Ellbogen greifen, um die Dehnung zu intensivieren.
Es ist wichtig, Übungen regelmäßig und unter Anleitung eines Physiotherapeuten durchzuführen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Wann wird eine Frozen Shoulder operiert?
Eine operative Behandlung wird in Betracht gezogen, wenn konservative Maßnahmen über einen längeren Zeitraum keine ausreichende Besserung bringen. Mögliche Eingriffe sind:
Manipulation unter Narkose: Die Schulter wird unter Vollnarkose bewegt, um Verklebungen zu lösen.
Arthroskopische Kapselspaltung: Minimalinvasiver Eingriff zur Durchtrennung der verdickten Kapselanteile.
Diese Verfahren zielen darauf ab, die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Was löst eine Frozen Shoulder aus?
Die genaue Ursache der Frozen Shoulder ist oft unbekannt (primäre Form). Sekundäre Ursachen können Verletzungen, Operationen oder Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenfunktionsstörungen und Fettstoffwechselstörungen sein. Auch längere Immobilisation der Schulter kann zur Entwicklung einer Frozen Shoulder beitragen.
Warum ist eine Frozen Shoulder so schmerzhaft?
Bei der Frozen Shoulder kommt es zu einer Entzündung und Verdickung der Gelenkkapsel. Diese Veränderungen führen zu Schmerzen und einer erheblichen Einschränkung der Beweglichkeit, was alltägliche Aktivitäten erschweren kann.
Wie kann ich einer Frozen Shoulder vorbeugen?
Um einer Frozen Shoulder vorzubeugen, ist es wichtig, die Schulter beweglich zu halten, insbesondere nach Verletzungen oder Operationen. Regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen können helfen, die Beweglichkeit zu erhalten. Bei bestehenden Risikofaktoren wie Diabetes sollte eine gute Kontrolle der Grunderkrankung angestrebt werden.